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Farmsen-Berne
Farmsen-Berne - ein Ortsteil, zwei SPD-Distrikte
Lang und schmal zieht sich der Stadtteil Farmsen-Berne in Nord-Süd-Richtung über fast vier U-Bahnstationen der Linie U1 dahin. Ein Stadtteil, zwei Orte, durch einen Verwaltungsakt im Jahre 1934 zusammengebunden. Zwischen Farmsen und Berne liegt der breite Grüngürtel der Berner Au, der die Orte trennt. Wenn wir auf dem langen Berner Heerweg von der Tonndorfer zur Volksdorfer Grenze fahren, haben wir das Gefühl, wir führen durch zwei Orte.
Die alteingesessenen Farmsener und Berner betrachten ihre Heimat und ihre Wohnorte nicht als eine Ortschaft. Sie hat auch keinen natürlichen Mittelpunkt, wie man ihn bei Gemeinden erlebt, die um einen Marktplatz mit Rathaus und Kirche gewachsen sind. Die Berner haben einen erlebbaren Ortsmittelpunkt in ihrer (auch historisch interessanten) schönen Gartenstadt-Siedlung. Der Mittelpunkt Farmsens liegt wohl im historischen Ortskern weit südlich des künstlich geschaffenen Mittelpunkts, den man im Einkaufstreff, dem EKT, auf dem früheren Krogmannhof, sehen könnte. Seitdem die Ortsdienststelle am Berner Heerweg, in der man bis in den 60er Jahren noch heiraten konnte, und die Ortsdienststelle im Gutshaus gegenüber dem EKT verschwunden sind, ist ein Einkaufszentrum zum "Rathaus", zu einem örtlichen Treffpunkt geworden, auch wenn es über Farmsen hinaus statt Bürgern Kunden dient.
Es gibt einen SPD-Distrikt Farmsen und einen SPD-Distrikt Berne in Farmsen-Berne (in anderen Gegenden Deutschlands nennt man sie Ortsvereine). Das hat weit in die Ortsgeschichte hinreichende Gründe, ganz abgesehen von den trennenden landschaftlichen. In beiden Orten des Stadtteils hat es immer eine starke sozialdemokratische Tradition gegeben. In Berne war sie ausgeprägter als in Farmsen, sicher wegen der weg-weisenden progressiven Gartenstadt-Siedlung, die dem Ort - neben dem eleganten Gutspark - das beson-dere grüne Gesicht gibt.
Im einwohnerstärkeren Farmsen hatte die SPD noch bis in die siebziger Jahre zwei Wohnbezirks-Organisa-tionen, Süd und Nord, diesseits und jenseits der von Steilshoop nach Rahlstedt laufen Straße Am Luisenhof. Im Norden hatte sich in den 1950er Jahren die Neue Heimat-Siedlung mit rund 2500 Wohnungen in schmucken Reihenhäusern und Etagenhäusern zu den bereits seit den 30er Jahren bestehenden Siedlungen Meilskamp und August-Krogmann-Straße gesellt. Vielleicht könnte man Farmsen als eine große Ansammlung geschlossener Wohnsiedlungen bezeichnen, verbunden durch viel Grün (und die Kleingartenvereine gehören auch dazu). In Wahlkampfzeiten ist das praktisch: für die Hausverteilung politischer Informationen. Die jüngste Siedlung entstand auf dem Gelände der Trabrennbahn, die sich früher in ganz Hamburg prägnant mit dem Namen Farmsens verband, viel stärker noch als heute die Eissporthalle.
Die zwei Prozent der Hamburger, die in Farmsen-Berne - in der evangelischen Gemeinde "FarBe" abgekürzt - wohnen, können sich in dem grünen Wohnstadtteil wohlfühlen. Sie sind gut eingebunden in eine komfortable Infrastruktur und durch das Verkehrsnetz gut angebunden an die Metropole.
Farmsen hat eine Reihe bedeutender sozialer und kultureller Einrichtungen von überörtlicher Bedeutung: das Pflegezentrum an der August-Krogmann-Straße, hervorgegangen aus dem historischen Werk- und Armen-haus (mit dem Freundeskreis Pflegeheim Farmsen e.V.); nebenan das Berufsförderungswerk Hamburg, für Norddeutschland ein Zentrum beruflicher Rehabilitation, zwischen beiden ein sozialtherapeutisches Wohnein-heit; die Deutsche Rentenversicherung Nord an der ehemaligen Trabrennbahn; die Volkshochschule-Ost mit ihrem großen Hörerkreis. Und besonders wichtig die kleine Volkshochschule, die öffentliche Bücherhalle, die zu den "Emporlese-Schulen" gehört, wie der sozialdemokratische Bildungspolitiker Peter Glotz sie genannt hat.
Farmsen hat eine vielfältige Schullandschaft mit seinen vorbildlichen öffentlichen Schulen, mit seinen christ-lichen und weltanschaulichen Schulen, die auch für Schülerinnen und Schüler jenseits der Ortsgrenzen attraktiv sind. In Sport, Freizeit und Spaß mischen seine drei Sportvereine - Condor, Farmsener Turnverein, Post - im Hamburger Sportleben und Wettbewerb kräftig mit, und das Strandbad Farmsen ist ein Magnet bei schönem Wetter.
Auch gewerblich hat Farmsen viel überörtlich Bedeutendes zu bieten: Die traditionsreiche Rohlfsbäckerei (mit dem SPD Bürgerbüro unserer Bürgerschaftsabgeordneten Regina Jäck in der Nachbarschaft) ist mit ihren Filialen in vielen Stadtteilen präsent, das bekannte Hamburger Sanitätshaus Stolle hat seine Unternehmens-zentrale im Gewerbezentrum am Friedrich-Ebert-Damm, wo auch die Unternehmensberatung Dr. Lademann & Partner residiert, die in ganz Deutschland die durch ihre Analysen und Konzepte die kommunale Einzel-handels-Strukturplanung beeinflusst hat, und in den überregionalen Tageszeitungen kann man regelmäßig die Anzeigen des Kunsthandels Buchholz + Pyroth aus der Hasenböge lesen, die bundesweit eine umfangreiche Sammlung von Original-Grafik zum Versandkauf anbietet.
In Peter Rademachers schönem Buch "Mensch, Farmsen-Berne, bist Du aber groß geworden" (1995) schrieb Hamburg Erster Bürgermeister Dr. Henning Voscherau im Vorwort: "Farmsen-Berne hat auch an Profil und Selbstbewusstsein gewonnen im Reigen der Hamburger Stadtteile. Farmsen-Berne ist heute ein lebendiger Stadtteil, mit einer intakten Vereinskultur, einem engagierten Bürgerverein, guten Einkaufsmöglichkeiten." Zu den intakten Vereinen gehören natürlich auch die Parteien, z. B. die SPD Distrikte Farmsen und Berne (auf unseren SPD-Internetseiten sei es uns erlaubt, die bekannten Namen der Konkurrenten um die Gunst der Bürgerinnen und Bürger nicht zu erwähnen).
Text: Andreas Kegel, Jens Schebitz und Armin Peter